Sonntag, 3. Juli 2011

Unsere letzten Tage auf Svalbard

....sind nun zu Ende. Ein letztes Mal kann ich berichten, was hier oben so passiert ist, denn morgen heißt es auch für Sebastian und mich :"Bye Bye Svalbard". Aber in der letzten Woche haben wir noch ein paar schöne Abschlusstouren gemacht.

Die Jagd nach den Briefkästen war ja noch nicht zu Ende, deshalb machten wir uns am letzten Samstag auf den Weg ins Blömsterdalen, um auch Nummer 9 zu kriegen. Das Wetter war wiedereinmal traumhaft, somit konnten wir den Aufstieg schön genießen.


Abends stand dann Midsommernacht auf dem Programm. Am Strand von Longyearbyen wurde eine Strandparty organisiert mit grillen, Bier, Meer, baden und allem was dazu gehört. Der Abend hätte ewig so weitergehen können. Wir haben am Strand gesessen und die Sonne beobachtet, wie sie sich immer weiter dreht Stunde um Stunde:-).


Sonntags machten Sebastian und ich eine Schiffstour nach Pyramiden. Morgens 9 Uhr sind wir auf das Schiff MS Langöysund, um dann Richtung Pyramiden zu starten. Wiedereinmal konnten wir diese einzigartige Landschaft vom Schiff aus genießen und beobachten.

Schon am Eingang vom Billefjorden sieht man den wirklichen tollen Nordenskiöldgletscher.
Nordenskiöldbreen

Diesen haben wir uns auch noch mehr genähert, um diese ins Meer ragende Gletscherfront zu sehen. Achja und zwischendurch wurde an Board noch gegrillt, u.a. Wal. In Pyramiden haben wir einen Guide gehabt, der uns auch in das alte Kulturhaus reingelassen hat, welches normalerweise verschlossen ist. Als wir im April dort mit Scootern waren, war es nicht zugänglich für uns.
Im Kulturhaus

Nun haben wir Pyramiden auch nocheinmal ganz ohne Schnee gesehen und auch das nördlichste Lenin-Denkmal war auch schneefrei :-).
In Pyramiden mit Nordenskiöldgletscher im Hintergrund

Briefkasten Nummer 10 holte ich mir dann Dienstag. Mit den Fahrrädern sind wir ins Adventalen gefahren, um dann zur alten stillgelegten Miene 6 hochzulaufen. Auf den Spuren alter Mienenarbeiter :-) haben wir uns dort auch noch etwas umgesehen.
Unser Weg nach oben


Mittwoch war ein ganz besonderer Tag für mich. Meine lieben Eltern haben mich hier oben besucht. Mit "TUI Mein Schiff" erreichten sie die Insel morgens 9 Uhr. Nachdem ich ihnen ein wenig die Stadt, Uni, Museum gezeigt habe, hat es zeitlich auch noch geklappt, sich die nahegelegene alte Miene 2 anzugucken. Gegen 17 Uhr mussten wir uns leider wieder verabschieden, aber nicht für lang :-).


Und unsere allerletzte Tour fand Donnerstag bis Samstag statt. Unser eigentliches Ziel war die Stadt Grumant, auch eine alte, nicht mehr bewohnte Mienenarbeiterstadt, mit Zwischenübernachtung in der Hütte in Björndalen. Doch leider haben wir das nicht erreicht, aber der Reihenfolge nach.
Los geht´s!!!

Mittwochs führte unser erster Weg nach Björndalen über das Plateu Berget. Der Aufstieg ging recht flott, trotz schwerer Rucksäcke, die mit 5-6 l Wasser und vielem mehr gefüllt waren.

Auf dem Plateu selber hatten wir die erste Hürde zu nehmen: Slush. Die Schneedecke hält nicht mehr und das darunterliegende Schmelzwasser machte das erste Mal unsere Füße nass. Teilweise sind wir auf dem Bauch zum Ziel gerobbt. Das nächste Problem war der Abstieg durch eines der vielen Täler....Schneeüberhänge waren eine zu hohe Lawinengefahr, aber wir haben dann doch noch einen Weg gefunden.
Schneeüberhänge
Fast geschafft :-)

Im Tal angekommen wartete das letzte Problem auf uns: ein Fluss, den es zu überqueren galt. Naja dann hieß es: Hose hoch und durch und probieren nicht reinzufallen:-)....War schon ein bißchen spaßig :-)....Nur unsere Schuhe hatten sehr darunter zu leiden.

Hose hoch und ab durch das kalte Nass


Mit klitschnassen Füßen, Strümpfen und Schuhen erreichten wir nach unglaublichen 7 Stunden endlich die Cabin :-)....

Endlich angekommen....
...Feuer machen...

....und Socken trocknen!!! :-)
Rentiere besuchen uns



Am nächsten Tag wäre die Wanderung nach Grumant gewesen, aber die immernoch nassen Schuhe machten uns einen Strich durch die Rechnung, sodass wir nur eine kleinere Wanderung zum nahegelegenen Vogelfelsen machten. Und das hat sich auch echt gelohnt.





Abends haben wir noch Doppelkopf von Lukas gelernt und dann sind wir alle müde in die Schlafsäcke gefallen :-). Auf unserem Heimweg konnten wir noch Belugas beobachten, die ziemlich nah am Strand waren.
(Ich möchte mich mal bedanken bei all den fleißigen Fotografen: Sebastian, Fränzi, Paul, Lukas...)

Soooooo damit geht nun auch unser Spitzbergenabenteuer zu Ende. Es war eine unglaublich spannende, aufregende und schöne Zeit. 6 Monate Arktis: Polarnacht, Polarlichter, weiße Schneelandschaften, Eisbären, Rentiere, Polarfüchse, Belugas, Walross, Robben, Scootertouren, Hiken, Skifahren, Schiffstouren, Gletscher, pure Natur, Mitternachtssonne und natürlich nette Leute.......

"Bye Bye Svalbard......"

Samstag, 25. Juni 2011

Die Suche nach Briefkästen und unser Flug nach Svea

Halli Hallo,

in den letzten 2 Wochen haben wir wiedereinmal viel erlebt, neben wandern, wandern und wieder wandern, sind wir auch nach Svea geflogen. Aber alles der Reihe nach :-)

Samstag vor 2 Wochen war malwieder unser Ziel Nordenskiöldtoppen. Dort oben ist ein Briefkasten mit Gipfelbuch. Dazu muss man folgendes erklären: es gibt hier eine Art Wettbewerb 10 von 12 vorgegebenen Gipfel (oder andere Aussichtspunkte) zu erreichen und dann nimmt man an einer Verlosung teil. Der erste Platz gewinnt einen Flug nach Ny Alesund. Mal schauen, ob wir das noch schaffen.
Nordenskiöldtoppen war dann unser fünfter Berg. Die Tour fing für mich leider kalt und nass an, da ich gleich in den Schmelzwasserfluss vom Longyearbreen gefallen bin. Naja Wechelsachen hat man ja hier immer dabei (in weiser Vorraussicht:-)). Nach Kleidungswechsel stand dem Anstieg nichts mehr im Weg. Der Tag war auch perfekt für diesen Wanderung...kaum ein Wölkchen am Himmel und fast windstill.... Eine wunderschöne Tour mit tollem Ausblick auf Isfjorden....
T-Shirt Wetter :-)


Blick auf Isjforden vom Nordenskiöldtoppen




Den Tag danach haben wir uns für einen Sonntagsspaziergang ins Adventalen entschieden, um dort ein altes Flugzeugwrack anzuschauen. Adventalen bietet mittlerweile einen vollkommen anderen Anblick als wir ihn gewöhnt waren. Es war mal Eis und Schnee und Ausgangspunkt vieler unserer Scootertouren...mittlerweile ist es nass, schlammig, voll mit Seen und nicht mehr zugänglich.
Adventalen



Flugzeugwrack

Pfingstmontag haben wir keinen Ruhetag eingelegt, denn wir haben unsere 3-Bergetour gemacht: Sarkofagen-Lars Hiertafjellet-Trollstein. Wir 10 Leute sind dann also einen Gipfel nach dem anderen bestiegen und haben auf dem Trollstein noch gleich unseren sechsten neuen Gipfel mitgenommen. Aber seht selbst....
Es kann losgehen!!! Und wieder T-Shirt Wetter

Schnee und Steingeröll im Wechsel

Aufstieg Sarkofagen
Gipfel Sarkofagen
Aufstieg Lars Hiertafjellet

Sebastian mit Skiern unterwegs
Gleich ist es geschafft!!


Gruppenfoto :-)

Und dann noch der Trollstein

Runter ging es dann "etwas" schneller :-)

Mittwochs war dann der Lindholmhögda unser Ziel und unser siebter Gipfel. Leider wussten wir nicht so ganz, wie wir ihn erreichen und standen dann erstmal vor einem Tal, dass es zu durchqueren schwierig war, wegen riesen Schneeüberhängen an den Rändern (Lawinengefahr!!). Naja wir haben dann irgendwie doch noch einen Weg gefunden. Dem siebten Briefkasten stand dann also nichts mehr im Wege.
Schneeüberhänge

Eintrag ins Buch

Letzten Montag machten wir dann eine Fahrradausflug in ca. 10 km entfernte Bolterdalen. Die Straße endete irgendwann und wir sind zu Fuß weitergegangen, um auch den achten Briefkasten zu kriegen. Diese Tour verlief nur dem Tal entlang und war demenstprechend nass (viele Flüsse, Moose, Matsch). Es war echt malwieder schön mit dem Rad irgendwo hinzufahren.
Auf gehts...

Mit dem Fahrrad unterwegs

Ja und von Mittwoch bis Freitag waren wir auf Tour in Svea. Svea ist eine (wie nicht anders zu erwarten:-)) norwegische (früher: swedische) Mienenarbeitersiedlung. Wirklich wohnen, tut da niemand. Die Männer sind einzig und allein zum arbeiten dort: kein Supermarkt, alles von der Kantine, und sonst nur Wohnbarakken.  Wir (Fränzi, Sebastian und ich) konnten also mit einer kleinen Propellermaschine nach Svea fliegen. Das Flugzeug umfasste ca. 18 Sitzplätze und mit uns sind noch ein paar Minenarbeiter geflogen.


Es war wohl der kürzeste Flug, den wir jemals erleben haben: 15 min dauerte der Spaß:-). Aber es war einfach nur schön; sowohl hin also auch zurück konnten wir prima Spitzbergen von oben beobachten.
Longyearbyen beim Hinflug


Longyearbyen beim Rückflug

In Svea angekommen haben wir uns kurz umgeschaut und haben dann die UNIS- Studentenhütte (ca. 5 km) von Svea entfernt aufgesucht.

Ähnlich wie in Björndalen gibt es dort natürlich kein Wasser, keine Toilette, kein Strom usw. Geheizt wird mit Kohle, nur leider ist es uns nicht gelungen die Hütte warm zu bekommen, da es durch das Dach unglaublich gezogen hat. Aber wir haben uns ja mittlerweile an kalte Temperaturen gewöhnt und draußen waren es ca. 10°C. Mit dicken Klamotten wurde einem schon irgendwann warm. Nach Abendessen und Kniffle spielen sind wir dann in unsere Schlafsäcke gehüpft:-). Donnerstag waren wir wandern in der Umgebung von Svea. Wir hatten eine einzigartige Aussicht auf den VanMijenfjord und alles umliegende (viele, viele Gletscher).
VanMijenfjord und Sebastian :-)

Pause!!!:-)



Freitag morgen sind wir zum Flughafen gelaufen und waren ca. 10 Uhr wieder im "guten, alten" Longyearbyen. Ein Ausflug, der sich in jedem jedem Fall gelohnt hat :-):-)....
In 8 Tagen gehts nachhause ins "gute, alte Mainz" :-) und ein letztes Mal werde ich nächste Woche von unseren Erlebnissen erzählen.
Bye Bye, eure Franzi

P.S. Sonnen mitten in der Nacht auf dem Dach von Brakke 10:
Kurz nach Mitterrnacht...