Sonntag, 16. Januar 2011

Erstes Fazit

Praktisches Training: Rettung aus einer "Gletscherspalte"

Alle durften mal durch den Schnee stechen, um zu merken, wie sich eine Person "anfühlt", die verschüttet ist.

Schaufeln und "probes" zum Retten bei einer Lawine

Nach 5 h praktischem Training
Polarlichter: Wir haben schon viele gesehen und sind jedes Mal aufs Neue begeistert. Dieses Foto entstand am 14.01. gegen 19:00 (ist etwas bearbeitet, aber die Northern lights sehen wirklich so aus!)

Der safety course ist geschafft und heute gönnen Franzi und ich uns einen freien Tag. Am Freitag hatten Franzi und ich ja noch das Sea-Ice- springen, wovon die Bilder ja schon unten zu sehen sind. Es war nicht so spektakulär, wie ich dachte. Wir konnten uns aussuchen, ob wir reinspringen oder uns aus dem Sitzen in das Wasser rutschen lassen wollten, um nicht alles nass zu haben. Es war nicht so einfach, wie uns manch andere erzählt haben, aber man hatte auch keine Angst, es nicht zu schaffen. Da das Loch ja aber nicht allzu groß war, konnte man sich mit den Beinen rechts und links abstoßen, was im Echtfall ja vermutlich nicht gegeben ist... Beim Warten bis alle gesprungen sind und bei der Fahrt nach Hause im Pistenbulli wurden die Füße dann ganz schön kalt...
Ja, und gestern war dann die "praktische Prüfung" auf dem Gletscher. Die 160 Studenten wurden in 3 Gruppen aufgeteilt und mussten 3 Stationen durchlaufen: Erste Hilfe und Emergancy Camp aufbauen, Rettung aus einer Gletscherspalte und Menschenbergung aus einer Lawine. Zum Schluss kam noch als "Highlight" ein Helikopter angeflogen, damit wir sehen wie wir uns verhalten müssen, um ihn heranzuholen und wenn er landet. Nach ca. 6 Stunden war das Spektakel dann beendet und wir sind mit Bussen in die Uni gebracht wurden, wo dann die Klausur geschrieben wurde. Eigentlich hat man sich gar nicht in der Lage gefühlt sich zu konzentrieren, denn der Vormittag war schon recht anstrengend und man hat sich eher nach Dusche und Sofa gefühlt =) Aber naja, die Klausur war echt ok und der Hörsaal war ziemlich voll, sodass ein Blick auf das Blatt des Nachbarn nichts im Wege stand ;-)
Danach gab es Pizza und ein Getränk for free - wobei die Pizza zu einen der schlechtesten zählt, die ich je gegessen habe. Die Kochfähigkeiten der Norweger liegen vermutlich doch woanders!! Nach ein paar Stunden gemütlichem Zusammensitzen waren wir dann auch gegen halb 10 zu Hause.
Heute hatten wir eigentlich nur ein Wunsch: Ausschlafen und ein bisschen Kräfte sammeln. Und deshalb sind wir nicht mit Sebastian und 2 anderen mitgegangen- die machen heute eine Tour auf den höchsten Berg in der Umgebung (über 1000m). Selbstverständlich gut ausgerüstet: Mit Lawinen-Beacon, Schaufel und Seil. Hoffentlich muss es nicht zum Einsatz kommen!
Als Fazit der ersten Woche lässt sich sagen: Es hat wirklich Spaß gemacht. Die ganzen Kurse waren super organisiert (selten so gut in Deutschland erlebt), wir haben viel gelernt. Allerdings wurde in jedem Kurs auf irgendwelche Gefahren hingewiesen, die überall lauern, und das hat bei vielen "Angstgefühle"(ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist) ausgelöst, überhaupt etwas hier zu unternehmen. Vorrangig natürlich Trips über mehrere Tage, wo man weit von Longyearbyen entfernt ist. Denn nicht etwa Eisbären sind hier die größte Gefahr, sondern dass irgendein Unfall passiert (sei es eine Gletscherspalte, Lawinen, Sea-ice oder ein einfach ein Scooterunfall) und man stundenlang auf Hilfe warten muss. Denn bis der Hubschrauber gestartet ist und beispielsweise im Norden der Insel ankommt, können Stunden vergehen. Aber naja, wir hoffen einfach und sind natrülich vorsichtig genug, damit es nie dazu kommt.
Schließlich wollen wir diese unglaubliche Natur auch kennenlernen und nicht nur Studieren und drinnen hocken:-)
Bis bald und liebe Grüße,
Maggie

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