Scooterausflug nach Barentsburg

Nachdem Mittwoch feststand, dass wir Freitag keine Uni haben, wurde der Ausflug nach Barentsburg für Freitag geplant. Bis Donnerstagabend wurde dann also die Route, Beacons, GPS-System, Erste-Hilfe-Set, Schlitten für den Scooter usw gesucht. Somit sind wir gut ausgerüstet morgens ca. 10:30 Uhr mit 4 Scootern Richtung Barentsburg losgefahren.

Barentsburg ist übrigens die russische Siedlung auf dieser Insel. Die Stadt hat ungefähr 300 russische und ukrainische Einwohner, wobei der größte Teil im Kohleabbau beschäftigt ist. Je nach Route sind es nach Barentsburg von Longyearbyen aus 60-75 km.

Wir hatten ziemlich gutes Wetter erwischt , d.h. so -10 bis -15 °C, kaum Wind und kaum Wolken. Auf der Hinfahrt war es toll die Täler, Berge und die gesamte Schneelandschaft zu sehen. Gegen Mittag zeigte sich dann auch endlich malwieder die Sonne.

Ab und zu musste mal auf die Karte oder das GPS geschaut werden, aber ansonsten waren die Spuren der Scooter von den Touristengruppen vorher ein guter Wegweiser. Kurz vor dem Ziel gab es dann nochmal ein bißchen Aufregung. Sebastian hatte das GPS gecheckt und dabei gesehen, dass es -1m unter Merreshöhe anzeigt und sich schon gewundert. Während des Fahrens ist ihm dann klar geworden, dass wir möglicherweise auf Seeeis sind (was ziemlich gefährlich werden kann, wenn es nicht dick genug ist, um uns zu tragen). Also hat er die Schneedecke ein bißchen weggemacht und dann kam ihm schon das Wasser entgegen (- wir waren also auf äußerst dünnen Seeeis unterwegs^^). Alle sind schnell auf den nächsten Hang direkt am Fjord geflüchtet. Es ist also gut ausgegangen. Und hier hat sich Sebastian ziemlich schnell in den hohen Tiefschnee mit dem Scooter eingegraben. Auch wir hatten unsere Probleme diesen schrägen Hang hochzukommen.

Scooter aus Tiefschnee heben

Naja letzlich sind wir dann nach 3 1/2 Stunden (ca. 75 km) endlich in der russischen Siedlung angekommen. Das erste, was wir aufsuchten war das Hotel, um etwas zu essen. In dem "Restaurant" hat man sich dann schon in eine andere Zeit zurückversetzt gefühlt. Kaum jemand konnte Englisch reden, aber nach einigem Hin und Her haben wir dann doch ein gutes Süppchen mit Brot bekommen (das richtige Essen zum warm werden). Es war übrigens das einzige Gericht auf der Speisekarte;)

Unser Festmahl im russischen Hotel

Souvenirladen

Später haben wir uns noch das Städtchen angeschaut. Das heißt die Schule oder Kindergarten (nicht so ganz klar;)), Lenin-Denkmal, Sporthalle, Kirche....
Es war wirklich alles auf russisch mitten auf dieser norwegischen Insel.

Krankenhaus

Schule oder Kindergarten vermutlich

Kirche

Abgesunkenes Haus (hier wurde nicht auf Pfählen gebaut)

Lenin-Denkmal

Ca. 16:30 Uhr haben wir uns wieder auf den Weg nachhause gemacht. Uns standen ja wieder 3 1/2 Stunden Fahrt bevor. Im Rückspiegel konnte man noch einen wunderbaren Sonnenuntergang sehen. Ansonsten mussten wir den größten Teil der Strecke im Dunkeln fahren.

Ortsausgangsschild- Barentsburg

Heimfahrt

Ja und 20 Uhr waren wir alle wieder glücklich und ziemlich geschafft zurück in Longyearbyen.
Alles in allem war es eine echt schöne Scootertour. Wir sind endlich malwieder aus unseren ca. 6km^2 Bewegungsfreiraum (Longyearbyen) rausgekommen und haben etwas anderes gesehen;)
Den Samstag haben wir damit verbracht etwas für die Uni zu machen....muss auch mal sein;). Und abends fand der Eisesswettbewerb zwischen Niklas, Sebastian und Michael statt. Sie wollten 4 l Eis essen in 1 1/2 Stunden. Der Favorit war Michael und er siegte auch. Aus 4 l Eis wurden dann 3 l...aber immerhin;)

Heute morgen sind wir dann nochmal auf den Sarkofagen hochgelaufen und dann ist unser Wochenende auch schonwieder vorbei;)
Liebe Grüße, Franzi