Hallo alle zusammen,
es ist kaum zu glauben, aber wir sind schonwieder fast 3 Monate hier oben in der Arktis. Und auch in den letzten Tagen haben wir wieder viele Touren gemacht, die mehr oder weniger schön waren (teilsweise gefährlich), aber dazu später mehr;)...
Das Wetter war auch in der letzten Zeit wieder unberechenbar und sehr wechelshaft. Wie Maggie schon beim letzten Mal erzählt hat, hatten wir letzte Woche Donnerstag auf Freitagnacht einen echt heftigen Wind. Es wurden teilweise Spitzengeschwindigkeiten von 25 m/s gemessen. Zum Glück haben wir hier keine Bäume hier, die umstürzen können, dafür aber Strom, der wiedereinmal für fast 12 Stunden weg war (damit verbunden auch Heizung und Wasser).
Das waren nur die Anfänge des Sturms am Donnerstagabend.
Für Samstagvormittag war dann nicht allzu schlechtes Wetter vorhergesagt, was wir dann genutzt haben, um wiedereinmal einen Berg (den Sukkertoppen) in unsere Umgebung hochzulaufen. Diesmal hatte ich die Skier dabei, damit die auch einmal zum Einsatz kommen.
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Durch dieses Tal mussten wir durch (Lawinengefahr war nicht zu unterschätzen) |
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Skier im Gepäck und natürlich eine Schaufel im Falle einer Lawine |
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Kurz vor dem Ziel |
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Am Gipfel |
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Eine tolle Aussicht auf Longyearbyen, den Fjord, den Hafen usw. |
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Hier kann man sehr schön sehen, wo das Seeeis aufhört |
Die Abfahrt mit den Skiern war dann sehr "holprig"^^, da es eisig und steil war.
Der "Sonntagsausflug" sollte dann mit dem Scooter nach Diabasodden (Fels, wo man magmatisches Gestein sehen kann) gehen und unterwegs dann noch an einem Wasserfall vorbei. Mit dem Scooter ist es eigentlich eine eher kleinere Tour (ca. 1 Stunde Fahrt). Aber diese Tour stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Unser Scooter gab gleich mal sehr komische Geräusche von sich. Nach einigem langem Hin und Her hat sich dann herausgestellt, dass es der Belt ist, was abgenutzt war. Zum Glück hatten wir eine neues dabei und es konnte weiter gehen. Ziemlich schnell hatten wir dann schon keine Scooterspuren mehr von Vorgängern, die das Fahren und die Orientierung für uns leichter machen. Diese Strecke ist nämlich keine typische Touristenstrecke wie Barentsburg zb. Also musste Niklas, der vorn weg fuhr sich selber orientieren. Ein paar Kilometer vor dem Ziel wurde das Wetter dann ziemlich schnell so schlecht (Wind, Schneefall), dass man nur noch eine Sicht von einigen Metern hatte. Wir haben also unsere Umgebung (also irgendwelche Berge) nicht mehr sehen können, wodurch natürlich jegliche Orientierung nicht mehr möglich war. Somit haben wir uns für eine Pause entschieden, um abzuwarten, ob es vllt wieder besser wird.
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Scooter "reparieren" |
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Niklas lädt die Waffe halb, weil Eisbären hätten wir bei der Sicht recht spät gesehen. |
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Um uns herum war es nur weiß. |
Als wir uns dann zum Umkehren entschieden hatten, weil das Wetter nicht besser wurde, sprang Sebastians Scooter nicht mehr an. Bei ihm war es aber leider nicht der Belt, der kaputt war und wir haben das Problem auch nicht gefunden, sodass die Schweizer ihn abgeschleppt haben. Bei der Rückfahrt waren unsere Spuren von der Hinfahrt schon wieder verweht durch den starken Wind UND das GPS zeigte nur noch schwache Batterie UND das Wetter blieb sehr schlecht. Es war also alles gegen uns;).... Als wir dann endlich wieder im Adventdalen waren (also eine halbe Stunde von UNIS entfernt) passierte dann das größte Unglück- wir sind mit den Scootern in Slush gefahren und 2Scooter sind stecken geblieben. Durch den Regen vom Donnerstag, dann wieder die Minusgrade am Abend und der Schnee der noch kam, hat sich so ein Wasser-Schnee-Eis Misch Masch gebildet an manchen Stellen. Und wenn der Slush tief genug ist, bricht der Scooter ein und kommt da allein nicht mehr raus...so wie bei uns. Beim Absteigen vom Scooter merkte dann jeder, dass man bei jedem Schritt selber einsank und teilweise bis zu den Knien im eiskalten Wasser stand. Ich bin dann letzlich auf den Bauch vom Slush weggerutscht, weil man anders keine Chance mehr hatte. Maggie kam dann plötzlich nicht mehr allein mit ihrem Schuh daraus und blieb damit einige Minute darin stecken. Und plötzlich wurde alles sehr kritisch, da viel Wasser und Eis in die Schuhe lief und ihr Füße eiskalt wurden. Die Jungs haben dann probiert mit viel Mühe die 2 Scooter aus dem Slush zu ziehen und Franzi und ich haben glücklicherweise Maggie wieder ein bißchen warm bekommen mit neuen trockenen Socken, Schuhen und Wärmepads. Wir waren alle heil froh als wir wieder in Nybyen waren... natürlich sehr durchgefroren.
Montag begann dann auch für Maggie das fieldwork auf dem Gletscher, was bis heute ging. Sebastian ist in Gruppe B und beginnt Samstag mit seinem fieldwork und ich habe noch eine Woche frei und beginne voraussichtlich übernächsten Samstag damit.
Dienstag hatten wir dann "Kaiserwetter". Es war zwar leicht kalt^^...-23°C, aber wunderbare Sonne und blauer Himmel. Sebastian, die Schweizer und ich sind dann auf das Platoberget hochgewandert. Die Aussicht war wieder klasse...einfach eine schöne Tour:).
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Sebastian mit seinen Tourenskiern;) |
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Die Aussicht |
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Sogar einen Stuhl haben sie da oben^^ |
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Die kleinen Häuser rechts sind unsere Baracken in Nybyen. |
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Mathias hat kalte Zehen und prüft sich nach Frostbeulen^^ |
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Malwieder ein Rentier;) |
Der gestrige Tag wurde malwieder durch sehr sehr wechelshaftes Wetter ein Gammeltag, aber ist auch einmal schön.
Und heute haben wir zum dritten Mal probiert den Larshjertafjellet zu erklimmen, aber es ist erneut am Wetter gescheitert, sodass wir vllt 20 Meter vor dem Gipfel wegen Wind und Kälte umkehren mussten.
Das war malwieder alles, was wir hier so erleben in der wunderbaren, unberechenbaren Arktis:)
Viele liebe Grüße, Franzi
1 Kommentar:
Macht mir ja kein sö'n dümmes zeugs mehr, nor! ;)
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